Spielfeld
Das rechteckige Spielfeld beim Tennis wird durch
das Netz in 2 Hälften geteilt. Das Spielfeld ist 78 Fuß (23,77 Meter) lang
(eine Spielfeldseite also dementsprechend 39 Fuß = 11,89 m). Die Breite für das
Einzel ist 27 Fuß (8,23 Meter), für das Doppel 36 Fuß (10,97 Meter). Das
Spielfeld wird durch Linien begrenzt, die sogenannten Grundlinien (Baselines) und Seitenlinien (Sidelines).
Die Linien sind Bestandteil des Spielfeldes. Fällt der Ball (auch nur
teilweise) auf eine Linie, so ist er nicht 'aus'. Im professionellen Tennis
werden zum Teil Videobeweise angewendet.
Die Grundlinien verlaufen parallel zum Netz, die
Seitenlinien rechtwinklig dazu. Parallel zum Netz liegen auf beiden Seiten im
Abstand von 21 Fuß (6,40 Meter) die Aufschlaglinien. Die Fläche zwischen
Netz und Aufschlaglinien wird inoffiziell auch als T-Feld bezeichnet, da
die Aufschlagmittellinie, die das T-Feld in zwei gleich große Flächen
unterteilt, und die Aufschlaglinie ein großes T bilden. Dementsprechend wird
die Aufschlaglinie auch als T-Linie bezeichnet. Die zwei Flächen eines
T-Feldes werden Aufschlagfelder genannt.
Das Netz ist in der Mitte 3 Fuß (0,914 Meter) hoch.
Das Netz ragt an beiden Seiten mindestens 3 Fuß (0,914 Meter) über das
geltende Spielfeld hinaus und muss an dieser Stelle eine Höhe von 3,5 Fuß
(1,07 Meter) aufweisen.
Die Fläche zwischen Grundlinie und Einzäunung hat
etwa eine Länge von 18 bis 21 Fuß (5,50 bis 6,40 Meter). Die Breite der Fläche
zwischen Seitenlinie und Einzäunung liegt bei etwa 10 bis 12 Fuß (3,04 bis
3,66 Meter).
Der Platz ist beim Tennis entweder ein Sand-,
Rasen-, Kunstrasen-, Teppich-, Kunststoffgranulat- oder Hartplatz. Im Freien
sind Sandplätze vorherrschend, in der Halle wird meist auf einem Hart- oder
auch einem Granulatplatz gespielt.
Spielstrategien
Beim Serve-and-Volley-Spiel geht der aufschlagende
Spieler nach einem Aufschlag sofort ans Netz, um den vom Gegner nur mühsam
zurückgespielten Ball durch einen guten Volley unerreichbar für den
Gegenspieler zu verwandeln. Diese Strategie ist auf schnellen Belägen,
insbesondere auf Rasen, sehr erfolgreich. Früher wurde diese Taktik von vielen
Weltklassespielern angewandt, typische Serve-and-Volley-Spieler waren
z. B. Pete Sampras, Stefan Edberg, Boris Becker oder John McEnroe. Da die
Spieler heutiger Zeit auch in der Lage sind, äußerst druckvoll von der
Grundlinie zu spielen, verliert diese Strategie mehr und mehr an Bedeutung.
Beim Grundlinienspiel bleiben beide Spieler an der
Grundlinie und spielen den Ball hin und her. Dabei versuchen sie, dadurch einen
Vorteil zu erzielen, dass sie den Ball auf die vom Gegner weiter entfernte
Seite oder gegen die Laufrichtung spielen. Mit dieser Taktik erzielt man meist
erst dadurch einen Punktgewinn, wenn mehrere gut platzierte Schläge
hintereinander gespielt werden. Der vorherrschende Schlag beim Grundlinienspiel
ist Top-Spin, da er von vielen Spielern (möglicherweise zurecht)
als einer der effektivsten Schläge angesehen wird, nach dem Schmetterschlag.
Hierbei wird der gegnerische Aufschlag direkt mit
einem Angriffsball retourniert (chip). Der
retournierende Spieler rückt dann sofort ans Netz auf (charge)
und versucht dann per Volley den Punkt zu machen. Dieser Ablauf wird fast
ausschließlich auf den zweiten Aufschlag praktiziert. Wird diese Schlagfolge
clever eingesetzt, hat sie eine sehr überraschende Wirkung auf den Gegner.
Der französische Vorläufer des heutigen Spiels, Jeu
de Paume (Spiel mit der Handfläche) wurde in Klosterhöfen, später in
Ballspielhäusern auf einem rechteckigen Feld gespielt. Die Spieler machten ihre
Angabe an der Seite, indem sie den Ball über das Netz gegen eine Wand schlugen,
die entlang dem Feld verlief. Die Zuschauer saßen an der Wand gegenüber. Linien
teilten das Feld in vier fünfzehn Zoll (knapp vierzig Zentimeter) breite,
parallel verlaufende Streifen zu beiden Netzseiten.
Der englische Major Walter Clopton
Wingfield ließ sich 1874 seine Art von Tennis,
das er "Sphairistike" (griechisches Wort
für Ballspiele) nannte, patentieren und stellte Regeln auf. Das bis heute
übliche Tennis entstand, mit neuen Regeln, bei den ersten Meisterschaften in
Wimbledon (London) im Juli 1877.
Anfang der 1930er Jahre wurde das Profitennis
eingeführt. Dies hatte zur Folge, dass nicht mehr alle Tennisspieler an den
großen Turnieren teilnehmen durften. Dies änderte sich erst 1968, als die
offenen Turniere eingeführt wurden. Zu dieser Zeit entstanden auch die heute
hochdotierten Tennis-Turniere wie die US Open oder die French Open
Der Name "Tennis" geht auf den
mittelenglischen Begriff tenes bzw. tenetz zurück, der ein ähnliches Ballspiel
bezeichnete. Der Ursprung dieser Bezeichnung lässt sich wiederum auf den
Imperativ Plural von frz. tenir (halten)
zurückführen. Der Ausruf "Tenez!" - im
Sinne von "Nehmt, haltet (den Ball)!" - eines aufschlagenden Spielers
war ursprünglich vermutlich als Warnung für den Mitspieler gedacht.
Weiterhin gibt es die No-Ad-Regel
(No Advantage), bei der bei einem Spielstand von
40:40 der nächste Punkt über das Spiel entscheidet.
Eine weitere Änderung ist der sogenannte Champions
Tie-Break. Er wird wie ein normaler Tie-Break gespielt, endet allerdings
erst bei 10 statt 7 Punkten.
Als Grand Slam wird im Tennis
der Gewinn der vier wichtigsten Turniere (der sogenannten Grand-Slam-Turniere) innerhalb eines Kalenderjahres
bezeichnet. Sie sind die sowohl nach Preisgeld (neben dem Masters)
als auch nach Weltranglistenpunkten höchstdotierten Turniere des Jahres. Alle
Grand-Slam-Turniere werden im Verlauf von zwei Wochen
im K.O.-System jeweils für Männer und Frauen als Einzel und Doppel sowie als
Mixed ausgetragen. Die vier Grand-Slam-Turniere sind
die Australian Open, die French Open,
die Wimbledon Championships und die US Open.
Tennis-Grand-Slam-Turniere |
||||
Turnier |
Ort |
Entstehung |
Termin |
Belag |
Australian Open |
Melbourne |
1905 |
Januar |
Hartplatz |
French Open |
Paris |
1891 |
Mai/Juni |
Sand |
Wimbledon |
London |
1877 |
Juni/Juli |
Rasen |
US Open |
New York |
1881 |
Aug./Sept. |
Hartplatz |